Wie man Stiefmütterchen richtig pflanzt
Stiefmütterchen richtig pflanzen - Schritt für Schritt erklärt
Stiefmütterchen gelten als erste Frühlingsboten und werden häufig in Gärten, auf Balkonen und Terrassen angepflanzt. Besonders beliebt sind die Gartenstiefmütterchen (Viola wittrockiana), aber auch die Hornveilchen (Viola cornuta) als kleine Schwestern der großgesichtigen Gartenstiefmütterchen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Weltweit gibt es etwa fünfhundert Arten, von denen rund dreißig Arten in Mitteleuropa kultiviert werden. Gezüchtet wurden die Gartenstiefmütterchen aus Kreuzungen der Hornveilchen, des Alpenstiefmütterchens, des Echten sowie des Wilden Stiefmütterchens. Das erklärt auch die Vielfältigkeit ihrer Farbnuancen: Die Farbskala ist überwältigend und umfasst blaue, gelbe, rote, violette und weiße Farbtöne. Mittlerweile gibt es etliche Züchtungen, die gemischtfarbig und gemustert für Abwechslung auf Beeten, in Kübeln und Schalen sorgen.
Stiefmütterchen können als ein- oder zweijährige Pflanzen gezogen werden. Sie sind bis zu minus fünfzehn Grad Celsius winterhart und überdauern Frost meist mühelos.
Materialien
- Für eine Aussaat im Winter werden Töpfe oder Schalen, Einheitserde, Multitopfschalen und ein Pflanzhölzchen benötigt.
- Zur Pflanzung ins Freiland wird zusätzlich eine Pflanzschippe benötigt.
Anleitung
Je nach gewünschter Blütezeit können Stiefmütterchen bereits im Winter unter Glas in Schalen oder im Sommer im Freien vorgezogen werden.
01 Für die Blüte im Sommer wird das Saatgut im Winter in Schalen oder Töpfe mit Einheitserde ausgesät und leicht mit Erde bedeckt. Zur Keimung sind Temperaturen von etwa fünfzehn Grad nahezu ideal. Nach dem Aufgang werden die Jungpflanzen in Multitopfschalen pikiert und ab Mai ins Freiland gesetzt. Sie benötigen im Sommer halbschattige Standorte und gedeihen am besten auf gut entwässerten, mit Komposterde aufgewerteten Böden.
02 Zum Pikieren werden die circa drei bis vier Zentimeter großen Jungpflanzen vorsichtig aus der Erde genommen. Die zum Teil langen Wurzeln werden mittels des Zeigefingers und Daumens leicht abgeknipst und damit gekürzt. Anschließend setzt man die Pflanze in eine kleine Mulde einer Multitopfschale, bedeckt die Wurzeln mit Erde und drückt sie leicht an. Damit der Wurzelschluss mit der Erde erzielt wird, wird das Pflanzholz etwa einen Zentimeter neben der Pflanze in die Erde gesteckt und leicht in Richtung der Pflanze bewegt. Anschließend wird die Erde nochmals leicht angedrückt. Die Jungpflanzen sollten dann nur mäßig gegossen werden, wenn die obere Erdschicht trocken ist.
03 Für die Blüte im Winter können die Samen im Sommer im Freiland breitwürfig ausgesät werden. Nach dem Aufgang werden die kräftigsten Pflanzen aus der Erde genommen und an ihren eigentlichen Standort gepflanzt. Spät blühende Sorten benötigen vollsonnige Standorte auf gut durchlässigen Böden. Ein Winterschutz ist nicht nötig. Lediglich in sehr rauen Lagen können Tannenzweige dem Schutz vor starken Frösten dienen.
Die Vorgehensweise beim Umpflanzen gestaltet sich ebenso wie beim Pikieren.
Anpflanzen von Junghandel aus dem Gartencenter
Bei der Pflanzung von Jungpflanzen, die im Handel in Töpfen angeboten werden, geht man folgendermaßen vor...
01 Die Pflanzen werden aus dem Topf genommen und in normale Gartenerde eingesetzt, mit Erde bedeckt und angedrückt. Anschließend werden die Pflanzen regelmäßig gewässert.
Tipps
- Für eine üppige Blüte empfiehlt sich das vierzehntägige Düngen mit herkömmlichem Flüssigdünger. Zur Stärkung der Pflanzen können sie drei Wochen nach der Pflanzung eine Spritzung einer Ackerschachtelhalmbrühe erhalten. Das kräftigt die Stängel und schützt gleichzeitig vor Blattlausbefall.
- Wenn die Blüten verblüht sind, können sie ausgerissen und kompostiert werden.
- Auch eine Selbstaussaat kann zugelassen werden und verspricht gute Erfolge.
[Das Bild ist von Sinn City Blog - via Flickr - vielen Dank]